Tagestip


Heute | 11.05 Uhr

Bewegt von dem Ansturm der Erinnerungen und Gefühle, die vom Tod der Mutter hervorgerufen werden, erzählt Arundhati Roy in "Meine Zuflucht und mein Sturm" die zutiefst beeindruckende und manchmal verstörende Geschichte ihres eigenen Lebens. Ein intimer, bedeutsamer und sensibel erzählter Blick auf Kindheit und Gegenwart, auf vererbten Widerstandsgeist und die Lebensrealität in Indien. Und eine Geschichte über Geschwister, die zusammenhalten gegen mütterliche Gewalt, sowie eine junge Frau, die ausbricht, um eine der unerschrockensten Stimmen unserer Zeit zu werden.

Morgen | 11.05 Uhr

Nur ein Dollar und siebenundachtzig Cent - das ist die Summe hart ersparten Geldes, die Della Dillingham für das perfekte Weihnachtsgeschenk für Ihren Mann Jim zur Verfügung hat. Doch auch Jim befindet sich in einer Zwickmühle: Wie soll er bloß die langersehnte Garnitur Kämme für seine Frau finanzieren?
"Das Geschenk der Weisen" ist ein Klassiker unter den Weihnachtsgeschichten und eine der bekanntesten Erzählungen von O. Henry.
O. Henry, eigentlich William Sydney Porter, wurde 1862 in North Carolina geboren und war in verschiedensten Berufen tätig. Als Bankangestellter wurde er der Unterschlagung für schuldig befunden. O. Henry flüchtete daraufhin nach Honduras, kam aber wegen der Krankheit seiner Ehefrau wieder in die USA zurück und saß eine mehrjährige Haftstrafe ab. Später ging er nach New York, arbeitete als Journalist und avancierte zum populären Schriftsteller. Die wichtigste Sammlung seiner New Yorker Erzählungen, in denen er die Stadtbewohner:innen und ihr Milieu abbildete, erschien 1906 unter dem Titel "Die vier Millionen". O. Henry starb 1910 in New York. Heute gelten seine Kurzgeschichten als Klassiker der amerikanischen Literatur.

25.12. | 19.05 Uhr

Das Kind in der Krippe im Stall zu Bethlehem muss wohl ein ganz besonderes Kind gewesen sein, wenn seine Geburt noch mehr als 2000 Jahre später einen wesentlichen Teil der Menschheit zu einem großen Fest inspiriert. Am Abend des Weihnachtsfestes geht die Reihe "Memo - Ideen, Mythen, Feste" daher der Frage nach: Wer oder "was" war dieser Jesus von Nazareth?
Den Hirten wird er in den biblischen Berichten als "Retter" verkündet. Die Weisen aus dem Osten suchen den neu geborenen "König der Juden". Später meinen viele, in ihm den "Gesalbten", den "Messias" der jüdischen Verheißung zu erkennen, der sein Volk befreien soll. Philosophen und Theologen versteigen sich in der Frühzeit der Kirche in heute kaum noch nachvollziehbare Debatten über die "Natur Christi". Im 4. Jahrhundert erklärt dann Kaiser Konstantin den "Streit um das Kind in der Krippe" zur "Chefsache". Er ruft Bischöfe und Gelehrte zu einem Konzil zusammen, das vor genau 1700 Jahren in der Stadt Nicäa, vor den Toren Konstantinopels, tagt. Im Jahr 325 kommt es damit zu einer wesentlichen, theologischen Weichstellung in der Geschichte des Christentums: Jesus ist als Sohn Gottes "eines Wesens" mit dem Vater. Im Kind in der Krippe ist also nach christlicher Auffassung Gott Mensch geworden. Eine Festlegung, die weitere komplexe und spitzfindige Diskussionen nach sich ziehen sollte ...