Tagestip
Heute | 18.00 Uhr
Johann Strauss hatte und hat großen Einfluss auf Klassik, Tanz und Populärkultur.
Er konzertiert 1872 in Boston/USA vor 100.000 Zuhörern, zur selben Zeit feiert er aber auch in Russland Erfolge. Noch vorher, 1856, kommt es beinahe zur Heirat mit einer russischen Kaufmannstochter.
Weniger bekannt ist der Erfolg des Walzerkönigs in Sowjetzeiten. In Michail Bulgakows Roman "Der Meister und Margarita", der Stalins Totalitarismus thematisiert, figuriert Johann Strauss als Dirigent eines "Teufelsballs" in der amerikanischen Botschaft.
Noch bekannter wurde Strauss aber in der UdSSR durch den amerikanischen Film "The Great Waltz", der am Vorabend des 2. Weltkriegs in die sowjetischen Kinos kam - insgesamt 51 Millionen Menschen wollten ihn sehen. "Der große Walzer" war einer der Lieblingsfilme von Josef Stalin. Die Parade der besiegten Deutschen in Moskau am 17. Juli 1944 wurde als Operation "Der große Walzer" gezeichnet. Und nicht zufällig zeigt eines der ikonischsten sowjetischen Fotos der Befreiung von Wien einige Rotarmisten, die Kränze am Strauss-Grab am Zentralfriedhof niederlegen.
Er konzertiert 1872 in Boston/USA vor 100.000 Zuhörern, zur selben Zeit feiert er aber auch in Russland Erfolge. Noch vorher, 1856, kommt es beinahe zur Heirat mit einer russischen Kaufmannstochter.
Weniger bekannt ist der Erfolg des Walzerkönigs in Sowjetzeiten. In Michail Bulgakows Roman "Der Meister und Margarita", der Stalins Totalitarismus thematisiert, figuriert Johann Strauss als Dirigent eines "Teufelsballs" in der amerikanischen Botschaft.
Noch bekannter wurde Strauss aber in der UdSSR durch den amerikanischen Film "The Great Waltz", der am Vorabend des 2. Weltkriegs in die sowjetischen Kinos kam - insgesamt 51 Millionen Menschen wollten ihn sehen. "Der große Walzer" war einer der Lieblingsfilme von Josef Stalin. Die Parade der besiegten Deutschen in Moskau am 17. Juli 1944 wurde als Operation "Der große Walzer" gezeichnet. Und nicht zufällig zeigt eines der ikonischsten sowjetischen Fotos der Befreiung von Wien einige Rotarmisten, die Kränze am Strauss-Grab am Zentralfriedhof niederlegen.
Morgen | 10.05 Uhr
Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert war die französische Stadt Royan ein mondäner Badeort, mit prächtigen Boulevards und wurde als "Sommerkurort" u.a. von Pablo Picasso besucht. Am Ende des Zweiten Weltkriegs jedoch endete diese "goldene" Zeit: Bei einem Luftangriff durch die Briten am 5. Jänner 1945 wurde die damals von deutschen Truppen besetzte Stadt fast vollständig zerstört und später noch einmal von der US-Luftwaffe angegriffen. 85 Prozent der Häuser wurden vernichtet, die Villen lagen in Schutt und Asche.Vom französischen Ministerium für Wiederaufbau zum "Laboratorium städtebaulicher Forschung" erklärt, wurde Royan in den 1950er und 1960er Jahren nach den Regeln der modernen Architektur komplett neu aufgebaut. Heute ist es ein Ziel von Architekturreisen. Ursula Burkert hat sich für Ambiente umgesehen.
27.10. | 19.05 Uhr
Eine junge Frau mit blassem Teint und langem, blondem Haar. Auf den ersten Blick, der täuscht, wirkt sie zart und zerbrechlich. Die Wienerin Sophie Juliane Veigl ist das, was man wohl am ehesten "tough" nennen kann: die engagierte Philosophin an der Uni Wien, die vergleichenden Literaturwissenschaften, Immunologie und Biologie studiert hat, ist auch Wrestlerin. Wenn Veigl nicht an ihrer Habilitationsschrift arbeitet, begeistert sie unter dem Künstlernamen Dr. Diotima in schrägen Kostümen das Wrestling-Publikum. Die auch in der Philosophie propagierte Trennung von Geist und Körper hinterfragt Sophie Veigl in ihrer Forschung. Und gerade durch den Kampfsport, sagt sie, habe sie ihren eigenen Körper als Erkenntnisinstrument erfahren.