Tagestip


Heute | 19.05 Uhr

Kriegerische Auseinandersetzungen, Teuerung, Klimakrise - wir leben in ungemütlichen Zeiten. Die Ängste in der Gesellschaft steigen ebenso wie die Stresslevels, und aus Ängstlichkeit können sich krankheitswertige Angststörungen entwickeln. Und manchmal, wenn Angst in Aggression und Hass umschlägt und sich in Gewalt manifestiert, kommt es auch zu folgenschweren psychodynamischen Entwicklungen. Schon vor einem Jahrzehnt sprach der deutsche Soziologe Heinz Bude von einer "Gesellschaft der verstörenden Ungewissheit, der runtergeschluckten Wut und der stillen Verbitterung". Die große soziale Gefahr besteht darin, dass aufgestaute Angst an den "falschen Objekten" abreagiert wird. Wie kann das Individuum mit Angst umgehen, ohne dass sie ihre zerstörerische Macht entfalten kann? Und wie kann es einer Gesellschaft gelingen, sich mit anderen - im Sinne des sozialen Friedens - über die gemeinsamen Ängste zu verständigen?

Morgen | 9.30 Uhr

Das Ziel rückt näher, es geht mit dem Nachtzug nach Istanbul. Buchen lässt er sich nur vor Ort in Bulgarien - oder über die richtigen Kontakte. Wer aktuell eine europäische Reise über mehrere Grenzen hinweg plant - für die es kein Nachtzugangebot gibt -, muss sich Zeit für die Recherche nehmen. Fahrpläne verstehen. Sich durch mehrere europäische Bahnwebsites klicken und seine Reise selbst zusammenstellen. Das ist kompliziert. Dass viele daran scheitern, zeigt eine Untersuchung der Fachhochschule St. Pölten in Österreich. Während es fast allen Probanden gelang, Flüge zu buchen, scheiterte daran bei der Bahn ein Drittel. Vielen ist das bewusst - und es wird an Lösungen gearbeitet.

21.03. | 21.00 Uhr

Seit 2012 verkörpert Jörg Hartmann den Dortmunder "Tatort"-Kommissar Peter Faber. Bekannt ist der am 8. Juni 1969 in Hagen in Westfalen, geborene Schauspieler auch für seine Rolle als Stasi Offizier Falk Kupfer in der TV-Serie "Weissensee". Hartmann, der von 1990 bis 1994 eine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart absolvierte, war bis 2007 vor allem an Theatern tätig und stand dann vermehrt für Film- und TV-Produktionen vor der Kamera. 2024 geht der mehrfach ausgezeichnete Mime, unter anderem 2016 mit dem Grimme-Preis und der Goldenen Kamera, unter die Autoren. Sein Buch "Der Lärm des Lebens" erscheint im März 2024. In diesem Erstlingswerk geht es um seine Familiengeschichte und das Leben im Ruhrpott. Hartmann befasst sich mit der Situation seiner gehörlosen Eltern im Nationalsozialismus, schildert die Lebensklugheit seiner Mutter, die eine Pommesbude betrieb, verarbeitet die Demenzerkrankung seines Vaters, der früher Handwerker und Handballer war. Außerdem schildert er auch Schlüsselbegegnungen als Schauspieler. Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt er, warum er sich die Familiengeschichte als literarisches Debüt ausgesucht hat, warum wir immer wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren und wie er die richtige Balance zwischen Tragik und Komik findet.