Tagestip


Heute | 10.05 Uhr

Das Dartmoor, ein etwa 950 Quadratkilometer umfassendes Granitmassiv, das von Moor und Heide bedeckt ist. Eine schaurig schöne Landschaft, die in ihrer anmutigen Kargheit keine Zweifel darüber aufkommen lässt, dass der Mensch in dieser Umgebung die Spielregeln der Natur besser akzeptiert. Regen und Nebelschwaden, schmale Asphaltstraßen, die ins Nichts zu führen scheinen, all das kann die Phantasie zu den erstaunlichsten Gedankenspielen anregen. Ein Umstand, den sich der Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle bei seinen Aufenthalten im Dartmoor zunutze machte. Die Geschichten über Geisterhunde und geheimnisvolle Wesen, die das Moor einst bevölkerten, sollen ihn zu seinem dritten Roman "Der Hund von Baskerville" inspiriert haben. Seit 1951 arbeiten die Mitarbeiter des Dartmoor Nationalparks daran, die wilde Schönheit und Ursprünglichkeit des Moores zu erhalten. Silvia Lahner hat für "Ambiente" Dartmoor erkundet.

Morgen | 19.05 Uhr

Der Begriff "brainwashed" kam in den 1950er Jahren, nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, in den USA auf. Er ist eng verknüpft mit Geheimdiensten und illegalen Foltermethoden. "Gehirnwäsche", wörtlich genommen, ist ein grausames Kapitel im neuen Buch der Harvard-Historikerin Rebecca Lemov "The instability of Truth. Brainwashing, Mind Control, and Hyper-Persuastion". Es beschreibt sarkastische Forschung und ein schwer zu verkraftendes Ausmaß an Unmenschlichkeit. Als Quellen dienen der Autorin CIA-Protokolle, Gerichtsurteile, aber auch das Patentarchiv. Dass der Traum, in das Gehirn eines Menschen vorzudringen, nicht ausgeträumt ist und mit der Geschichte von Computernetzwerken und Automatisierung in Verbindung steht, ist ein neueres Kapitel. Aktuell belegt das "Emotional Engineering" in den Sozialen Medien via Newsfeeds, Like Buttons oder Chatbots, dass eine alte Bedrohung aus der Science-Fiction-Literatur noch immer wirksam ist: Die Maschine, die das menschliche Gehirn anzapft.

08.07. | 9.05 Uhr

Im November 2024 wird ein 14-Jähriger an einer Schule in Tirana, Albanien von einem Mitschüler erstochen. Der Mord war die Initialzündung für das TikTok-Verbot. Aber was ist da genau passiert? Die Journalistin Franziska Tschinderle besucht die Eltern des getöteten Jungen. Seinen Namen, Martin Cani, kennt mittlerweile das ganze Land. Aber der Vorfall bleibt ein Mysterium. Vor allem die Frage, welche Rolle Social-Media-Plattformen bei dem Streit spielten. Im Wohnzimmer der Eltern stellt sich heraus: Martin hatte gar kein TikTok. Anstatt im Internet hat er seine Zeit lieber am Fußballfeld verbracht. Die Eltern erheben schwere Vorwürfe gegen ihre Regierung. Nutzt Edi Rama ihre Tragödie bloß für politische Zwecke?